Kann es sein, dass der Weg zu einem erfüllten Leben mitten durch die Angst vor dem Sterben und allen damit verbundenen Begleiterscheinungen führt? Wenn ja, dann sollte man nicht zu viel auf den Verstand, sondern auf seine innere Stimme hören.
Ist Erfolg eine Frage der Definition?
Viele Menschen stellen sich die Frage, ob es so etwas wie eine innere Stimme überhaupt gibt und ob es möglich ist, im Alltagstrubel nach den Eingebungen dieser Stimme zu leben. Schier ein Ding der Unmöglichkeit. Einzig und alleine in Krisensituationen, wie dem Tod eines Angehörigen oder eines anderen schweren Schicksalsschlages, stellt man sich die Frage, ob das schon alles gewesen sein kann und ob diese innere Stimme, die einem unablässig zuflüstert, dass man an seinem Leben vorbeilebt, nicht doch die Wahrheit sagt. Freilich nicht lange, denn ehe man es sich versieht, ist man wieder im Alltagstrott versunken und widmet sich seinem Erfolg, den Schulden oder sonstigen Verpflichtungen, die das Leben in einer modernen Gesellschaft so mit sich bringen. Immer mit dem Gefühl ein fremdes Leben zu führen.
Liegt das Erfolgs-Geheimnis des Lebens im Umgang mit der eigenen Vergänglichkeit?
Alles in allem eine hausgemachte Tragödie, denn sie endet unweigerlich mit dem Tod. Das ist auch der Grund, warum der Gedanke an den Tod und die Vergänglichkeit unter allen Umständen gemieden wird. Der Tod mit all seinen Begleiterscheinungen scheint das Leben letztendlich sinnlos zu machen und deshalb werden auch die, mit dem Phänomen des Todes einhergehenden Begleiterscheinungen wie Nahtoderfahrungen, OBE`s, Visionen am Sterbebett und Ratschläge, die uns Sterbende vor ihrer Abreise noch geben wollen, mit einem Tabu belegt. Sehr zum Leidwesen der eigenen Lebensqualität, denn die Beschäftigung mit der eigenen Vergänglichkeit könnte durchaus das „Positive Denken“ der Zukunft und somit ein Erfolgsmodel werden.
Sind Sterbende die besseren „Erfolgs“ – Ratgeber?
Von wem kann man die unendliche Kostbarkeit von Zeit besser lernen, als von jemandem, der nur mehr noch drei Wochen zu leben hat? Wer könnte einem den Unterschied zwischen „Dringend“ und „Wichtig“ in einer schnelllebigen und auf Produktivität ausgelegten Welt besser verdeutlichen, als ein Sterbender, der versucht, sich mit seinen vernachlässigten Liebsten und verschobenen Herzenswünschen, zu versöhnen? Wenn Erfolg eine Frage der Definition und Glück eine Frage der Entscheidung ist, die unabhängig von äußeren Umständen getroffen werden kann, dann könnte es durchaus kostbar sein, sich ein wenig mehr mit der eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen.
Foto: Crosa – CC-BY 2.0 – flickr.com
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