Die Leute wollen vermeintlich gesünder essen. Sehr zum Ärger von McDonalds. Seit zwei Jahren steuert der Boulettenbrater vergeblich gegen sinkenden Umsatz und Kundenschwund. Die Filialen wurden erneuert, neue Produkte kreiert und leider auch Preise erhöht. Der Service in den Filialen ist grundsätzlich gut, die Ideen der Geschäftsführung zur Umsatzsteigerung nicht selten gegen den Kunden gerichtet. Seit dem 23. März 2015 hat man im McMenü eingeführt, dass der Kunde nicht mehr zwei Orangensaftflaschen (0,2 Liter) wahlweise bekommt, sondern nur noch eine. Dafür kriegt man aber einen halben Liter Cola inklusive. Dieses kleine Beispiel ist ein Beleg dafür, dass McDonalds es gar nicht ernst meint, gesündere Produkte zu verkaufen. Bis jetzt. Denn nun kommt mit dem "McB.", ein Burger aus 100% Bio-Fleisch.
So testete Blasting News den Newcomer
Blasting News hat sich innerhalb einer Woche insgesamt 15 mal einen "McB." bestellt. Wir waren in München, Berlin, im Land Brandenburg, Sachsen und Schleswig Holstein unterwegs. Bei unserem Besuch bewerteten wir Zutaten, Qualität (ist der Burger noch warm, Frische und Geschmack) sowie auch die Optik des Produktes.
Nicht alles ist Bio beim "McB.", aber ehrlich
Was ist drin? Das einzige Bioprodukt ist das Rindfleisch. Verbraucherschützer unterstellen McDonalds eine Irreführung, weil nicht der gesamte Burger Bio wäre. Betrug am Verbraucher konnten wir in keiner Filiale feststellen. Bei den Aufstellern, auf den Anzeigetafeln und bei der Verpackung selbst (Bild 2) steht deutlich lesbar, dass sich Bio nur auf das Fleisch bezieht. Hier mogelt das Unternehmen nicht wirklich. Minuspunkt gibt es für die fehlende Nährwert-Tabelle. Auf den Flyern steht zwar "Nährwertangaben auf der Rückseite", die sind jedoch vom Stand August 2015 und zeigen nicht die Kalorien vom "McB.". Kein Mitarbeiter in der Filiale konnte uns auf Nachfrage sagen, woher das Bio-Fleisch stammt.
Wir gestehen: Liebe auf den ersten Biss
Geschmack überzeugt! Es ist durchaus zu erkennen, dass McDonalds penibel bei der Frische sein möchte. So waren in unserem Testzeitraum nur zwei bis drei "McB." bereits fertig. Bei Mehrbedarf wurde fortlaufend erneut zubereitet. Und auch erst dann. Das Salatblatt, die Gewürzgurke und auch das Fleisch (Bild 3) waren von sehr guter Qualität. In allen 15 Fällen schmeckten auch die Tomaten sehr frisch. In Brandenburg war der Burger in einem Fall schon etwas kalt, das nahmen wir nicht hin. Wir bekamen anstandslos Ersatz.
Kann sich sehen lassen und anfassen
In unseren getesteten Filialen war der "McB." ein Burger, der wirklich mal dem Bild auf den Plakaten ähnelt (Bild 4). Das kann man ja von den meisten Burgern nicht unbedingt behaupten. Der Preis von knapp 8 Euro im Menü ist happig, aber für ein darin enthaltendes Bio-Produkt nicht ausverschämt. Lobenswert ist das Papier um den Burger - lässt sich besser greifen und die Finger bleiben sauber (Bild 5).
Fazit: Massentierhaltung siegt!
McDonalds hat einen Premium-Burger auf den Markt geworfen, der etwas an den damaligen hochpreisigen "M" erinnert. Er schmeckt gut und ist von der Qualität überdurchschnittlich. Dass sich McDonalds zu Bio-Fleisch bekennen möchte, lässt sich vor allem in der Werbung gut verkaufen. Trotzdem kann der neue "McB." nicht von der Tatsache ablenken, dass McDonalds einer der größten Fleischabnehmer der Welt ist. Der enorme Bedarf des Unternehmens an Rind-, Schweine- und Hühnerfleisch lässt sich nur durch Massentierhaltung bewältigen. Daran wird der Burger mit Bio-Fleisch auch in Zukunft nichts ändern. Oder wie es der Werbespot zum "McB." ungewollt ehrlich zugibt: "Verändert vielleicht nicht die Welt. Aber Dein Mittagessen."
Und in der Werbung noch schöner - die heile Welt von McDonalds' "McB.":
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