Es ist wieder Halloween. Und es soll noch Menschen geben, für die ist der Hype um Vampire, Geister und "Süßes oder Saures" echt der blanke Horror. Die Nachbarn öffnen schon gar nicht mehr, weil immer häufiger darüber berichtet wird, dass Eltern ihre Kinder bereits schon um 15 Uhr mit großen Lidl-Tüten durch den Kiez scheuchen und ihnen mit auf dem Weg geben: "Fragt auch nach Mon Chérie, die isst Mutti so gern." Soweit die Lage im Berliner Speckgürtel.
4 Stunden für tiefe Wunden
Wo sind die wahren Halloween-Fans? Die findet man vor allem im Ruhrpott. In Gelsenkirchen lebt Kira (Bild 2). Mit 15 Jahren wurde sie ein Zombie. Zumindest an Halloween. Das hübsche Mädchen schminkt sich dann zu einer Untoten (Bild 3). Wenn ihr Kopf fast abgetrennt erscheint und das Blut aus den Augen läuft, dann kann einem schon Angst und Bange werden. "Ich brauche für eine einfache, einzelne Wunde etwa 15 Minuten", erzählt uns Kira. "Ansonsten kann das schon mal bis zu vier Stunden dauern."
Kiara und Dawn of the Dead in Gelsenkirchen
Die künstlichen Wunden sind eine Wucht und wirken scheußlich schön (Bild 4 und Bild 5). Teilweise sehen die Geschwüre im Gesicht derart drastisch und echt aus (Bild 6). Kira malt nicht einfach nur entstellte Tote, sie schafft jedes Jahr ein neues Kunstwerk in den Gesichtern ihrer Freundinnen und Familienmitglieder. Ihre Werke erinnern an Zombies aus Filmen von George A. Romero ("Dawn of the Dead"). Der Urvater von Zombiefilmen lässt auch immer noch an seinen Protagonisten selbst Hand anlegen. Kiras Masken können hier locker mithalten.
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