Ein Bürgermeister benutzt die Hells Angels als Vorwand, um ein Festival zu verbieten und muss sich nun nicht nur dem Gericht geschlagen geben, sondern sieht sich auch einer Schadenersatzforderung ausgesetzt. In diesem Jahr können die Rocker somit wieder ausgelassen feiern. Zudem will der Veranstalter die Stadt nun auf mehrere hunderttausend Euro verklagen.
Bürgermeister nutzt die Hells Angels als Vorwand
Raf Terwingen ist als Politiker für die belgische Partei CD&V aktiv und Bürgermeister der Stadt Maasmechelen. Im Jahr 2013 verbot er aus Angst vor einer Konfrontation zwischen den Hells Angels und den Outlaws MC das Musikfestival Rommel Rock. Im Jahr 2014 folgte dann ein erneutes Verbot. Der Veranstalter Koen Haerden ließ sich davon jedoch nicht entmutigen und ging in Berufung. Nun hat er vom Staatsrat Recht bekommen. Die Aufgabe dieses Organes besteht darin, die Verstöße von politischen Amtshandlungen zu prüfen und gegebenenfalls auszusetzen oder sie für nichtig zu erklären. In der zweiten Instanz erhielt Veranstalter Haerden Recht, dass das Festival lediglich aufgrund von Vorurteilen und haltlosen Befürchtungen gegenüber der Rocker seitens des Bürgermeisters und der Polizei verboten wurde. Nachdem es im Jahr 2011 zu einem Dreifachmord an Mitglieder des Outlaws MC kam, gab es verstärkte Spannungen zwischen ihnen und den Hells Angels. Allerdings gab es keinerlei Hinweise, dass dies einen Einfluss auf die Stimmung beim Festival haben könnten oder die Bevölkerung in Gefahr gewesen ist.
„Ich stehe zu der Entscheidung und habe damals im Interesse aller Bürger gehandelt.“, wird Bürgermeister Raf Terweingen von der belgischen Zeitung Het Belang Van Limburg zitiert. Allerdings sind leise Zweifel an dieser Aussage angebracht, wie die positive Resonanz auf das Urteil innerhalb der Bevölkerung zeigt. Veranstalter Haerden will den Bürgermeister nun auf Schadenersatz verklagen und sein Anwalt ließ bereits verkünden, dass sich der Schaden im Bereich von mehreren 100.000 Euro bewegt.
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