Mitglieder der Hells Angels, Bandidos, Mongols und anderer Motorradklubs sehen sich weltweit einer Reihe von fragwürdigen Gesetzen ausgesetzt. Während in Deutschland hauptsächlich über Kutten- und Vereinsverbote diskutiert wird, gibt es in Australien sogar komplette Anti-Rocker Gesetze. Aufgrund von zurückgehaltener Beweise seitens der Polizei, sowie eines gemeinsamen Engagements der verschiedenen Motorradklubs, könnten diese jedoch bald abgeschafft werden.
Bandidos, Hells Angels, und Co. kämpfen gemeinsam gegen Gesetze
Der australische Bundesstaat Queensland hat wahrscheinlich die härtesten Anti-Rocker Gesetze der Welt. Seit dem Jahr 2013 gelten hier verschärfte Gesetze gegen Mitglieder von Motorradklubs wie den Hells Angels, Bandidos oder Mongols. Dabei müsse diese nicht nur mit bis zu drei Jahren Haft rechnen, wenn sie sich mit mehr als drei anderen Mitgliedern in der Öffentlichkeit zeigen, zu einem Klubhaus gehen oder neue Mitglieder rekrutieren, sondern auch mit bis zu 25 Jahren an Extrahaft, sofern sie eine Straftat im Zusammenhang mit ihrem Motorradklub begangen haben. Abgesehen davon dürfen Rocker auch nicht in Tattoo-Studios arbeiten und werden nur erschwert wieder auf Kaution freigelassen. Während Mitglieder der Hells Angels, Bandidos, Mongols und weiterer Motorradklubs sich im United Motorcycle Council of Queensland (UMCQ) zusammengeschlossen haben, um gerichtlich gegen die Gesetze anzugehen, plant der Bundesstaat weitere Verschärfungen. Demnach soll das Arbeitsverbot auf Sicherheitsfirmen und Abschleppunternehmen ausgeweitet werden und zudem ein Gefängnis für Rocker nahe Brisbane entstehen.
Polizei will Rockern durch Zurückhalten von Beweismittel schaden
Seit kurzem stehen die Gesetze gegen die Rocker jedoch auf dem Prüfstand. Dabei wird die sogenannte Wilson Taskforce bis zum 31. März den Status-Quo analysieren und den Behörden letztendliche eine Handlungsempfehlung aussprechen. Die Polizei in Queensland probiert die Gesetze gegen die Rocker bisher mit allen Mitteln zu verteidigen. Schließlich gab es bis zum Jahr 2013 mehrere blutige Auseinandersetzungen zwischen Motorradklubs wie den Hells Angels und Bandidos. Nun hat die Polizei bei der Wilson Taskforce eine Stellungnahme eingereicht in der behauptet wird, dass die Gewaltausbrüche mit Einführung der Gesetze beendet werden konnten. Wie die Zeitung Guardian berichtet, sollen hierfür allerdings bewusst Beweismittel zurückgehalten worden sein.
„Die nicht in dem Report aufgeführten Straftaten zeigen deutlich, wie uneffektiv diese Gesetze hinsichtlich der Bekämpfung von Rockerkriminalität sind. Aufgrund der neusten Erkenntnisse dürfen berechtigte Zweifel daran erhoben werden, ob die Gesetze tatsächlich zu einem Ende der Gewalt geführt haben. Zudem muss die Frage gestellt werden, ob die Polizei diese Zwischenfälle bewusst ausgelassen hat.“, wird Kriminologe T. Goldsworthy von der Zeitung zitiert.
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