Ismo Salmi hat die Hells Angels in der Vergangenheit in mehreren Gerichtsprozessen vertreten und setzt sich mit seiner Kanzlei gleichzeitig für Flüchtlinge ein. Diese Mischung ist Grund genug für die Medien, um eine Hetzkampagne gegen den Anwalt zu starten und indirekt den Entzug seiner Zulassung zu fordern.
Anwalt kämpft für Recht der Hells Angels
In den vergangenen Jahren hat der schwedische Anwalt Ismo Salmi die Hells Angels häufig vor Gericht vertreten. Unter Anderem als diese von der Stadt Karlstadt aus ihrem Klubhaus vertrieben werden sollten. Die Begründung der Stadt lautete damals, dass der Motoradklub die obligatorischen Versicherungsbeiträge nicht gezahlt hätte. Inoffiziell heißt es jedoch, dass gegen den Motorradklub aufgrund von vermeintlicher krimineller Aktivitäten ein Exempel statuiert werden sollte. Ismo Salmi hat für solche Anschuldigungen nur wenig übrig. Laut der Zeitung Expressen legte er in der Vergangenheit sehr viel Wert darauf herauszustellen, dass Mitglieder der Hells Angels nicht per se kriminell sind. Neben seiner anwaltlichen Tätigkeit ist er auch als Politiker für die schwedischen Christdemokraten in Upplands Väsby aktiv und als Vizepräsident in dem schwedische Nachrichtenportal Payback involviert. Insbesondere das Nachrichtenmagazin sah sich in den letzten Jahren immer wieder Kritik für die positive Berichterstattung hinsichtlich der Hells Angels und anderer Motorradklubs ausgesetzt. Als Mitglied des Motorradklubs Overdooze kennt Salmi die Vorurteile gegenüber Rockern selbst nur allzu gut. Dementsprechend geht es ihm mit einer objektiven Berichterstattung weniger darum, der Bevölkerung Mitglieder von Motorradklubs als brave Chorknaben zu verkaufen, sondern vielmehr um ein ausgewogeneres und realitätgetreues Bild von Rockern in der Öffentlichkeit.
Kontakt zu Hells Angels keine Straftat
Bereits seit dem Jahr 2011 setzt sich die Kanzlei für Flüchtlinge ein. Insgesamt in 404 Fällen sollen Anwälte der Kanzlei, laut der schwedischen Zeitung Expressen, Flüchtlinge in Asylfragen vertreten haben. Alleine im Jahr 2015 hat ein Anwalt der Kanzlei 80 Asylangelegenheiten für die Kanzlei abgewickelt und dafür der schwedischen Einwanderungsbehörde eine Rechnung in Höhe von 550.000 Euro gestellt. Obwohl dies nur ein Bruchteil der von der Einwanderungsbehörde im Jahr 2015 insgesamt ausgegebenen 36 Millionen Euro ist, scheinen die schwedischen Medien in Ismo Salmi nun ihren Sündenbock gefunden zu haben. Schließlich ist die Flüchtlingskrise auch in Schweden allgegenwärtig. Seit Bekanntwerden der Zahlen probieren die Medien daher nun dem Anwalt aus dessen Nähe zu den Hells Angels einen Strick zu drehen.
Die Einwanderungsbehörde zeigt sich davon jedoch unbeeindruckt. Pressesprecher Fredrik Bengtsson hat auf Anfrage des Expressen bestätigt, dass es keinen Grund gibt, warum die Kanzlei von Ismo Salmi durch die Verbindungen zu Rockern und den Hells Angels nicht auch Flüchtlinge vertreten könne. Glücklicherweise ist der Kontakt zu Rockern noch keine Straftat. Im Allgemeinen ist es sehr fragwürdig, warum es ein Skandal sein soll, dass ein Anwalt sowohl die Hells Angels vertritt als auch Flüchtlingen bei der Durchsetzung ihrer Asylansprüche hilft. Vielmehr erweckt das ganze Vorgehen den Eindruck, als sollten die Hells Angels und andere Motorradklubs mal wieder instrumentalisiert werden, um Stimmung gegen bestimmte Personengruppen zu machen und von anderen Problemen abzulenken. Eine differenzierte Berichterstattung und Auseinandersetzung mit den Problemen im Lande, wäre hierbei mit Sicherheit wünschenswert.
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