Das Festival "Rock am Ring" wurde nicht fortgesetzt. Aufgrund erneuter Unwetterwarnungen entschied die Gemeinde Mendig, den Veranstaltern die Spielgenehmigung zu entziehen. Bereits am Samstag war das Kult-Festival in der Eifel für sieben Stunden unterbrochen worden. Zu Beginn der Veranstaltung am Freitag hatten Gewitter bereits sehr schlimme Folgen gehabt: 81 Verletzte waren nach Blitzeinschlägen zu beklagen. Die Veranstalter, die Marek Lieberberg Konzertagentur und Live Nation, akzeptierten die sicherlich vernünftige Entscheidung der Gemeinde zum Wohle der über 90.000 Konzertbesucher. Sie baten die angereisten Fans um "Verständnis in dieser Notsituation".
Völlig verschlammtes Festivalgelände
Gummistiefel gehörten zum festen Outfit der "Rock am Ring"-Anhänger, denn der starke Regen hatte den Boden total aufgeweicht. Einige nicht so hart gesottene Fans waren daher auch schon vor dem offiziellen Abbruch der Veranstaltung abgereist. Um das Festivalgelände noch trocken zu legen, hatten die Organisatoren mit Radladern Rindenmulch auf dem Areal verteilen lassen. Die meisten Besucher wollten sich die Freude an diesem großartigen Event jedoch nicht durch das grauenvolle Wetter vermiesen lassen, einige nahmen sogar ein Schlammbad. Der Großteil der Getreuen blieb bis zum Schluss. Offizielles Ende war am gestrigen Sonntag um 12 Uhr. Bis dahin sollten alle Besucher das Festivalgelände verlassen haben. Das war nicht so einfach, da viele Autos im Schlamm stecken blieben. Sie mussten mit Traktoren aus dem Erdreich gezogen werden.
Schlimmste Situation in 32 Jahren "Rock am Ring"
Schock am Ring! Die Veranstalter zeigen sich erschüttert: "Das ist die gravierendste Situation in 32 Jahren Festivalgeschichte." Wetterexperten hatten am Samstag immer wieder vor anhaltenden Gewittern gewarnt. Sie hielten die Fortsetzung des Festivals für nicht verantwortbar, da die Besucher auch in ihren Zelten nicht sicher seien. Viele Meteorologen empfahlen, auch andere Großveranstaltungen in von Unwettern betroffenen Gebieten in Deutschland aus Sicherheitsgründen abzubrechen.Trauriges Fazit: Drei Tage Zelten, Feiern und Musik erleben waren den "Rock am Ring"-Fans nicht gegönnt. So bringt Marek Lieberberg mit einem Satz seine große Enttäuschung treffend auf den Punkt:
"Ich könnte heulen, aber wir müssen uns höherer Gewalt beugen."
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