Das ZDF will auf die vorgenommene Zensur der Uefa reagieren. Der Sender wirft der Uefa, die die Bilder weltweit den TV-Sendern zur Verfügung stellt, fragwürdige Bildübertragungen vor. So habe die Uefa beim Spiel England und Russland keine Live-Bilder der Hooligans, die im Stadion randalierten, zur Verfügung gestellt. Dabei gehe es dem ZDF nicht um sensationelle Bilder, sondern um realistische Bilder, die die Lage im Stadion ehrlich zeigen und nicht absichtlich geschönt werden. Nun reagiert das ZDF mit eigenen Kameras.
Kameras für danach
Beim heutigen Spiel zwischen Deutschland und Polen wolle das ZDF zehn eigene Kameras im Stadion installieren. Der Branchendienst dwdl.de zitierte hier den ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Man werde mit den eigenen Kameras sofort live über mögliche Ausschreitungen berichten können. Laut ZDF sollen einige Kameras dabei für so genannte ergänzende Bilder vom Spiel reserviert bleiben. Der Fußballverband wehrt sich gegen die Vorwürfe der Zensur. Die Uefa begründete ihre damalige Entscheidung damit, keine Gewaltszenen im Fernsehen zeigen zu wollen.
Auch ARD kritisiert die Uefa für die zensierten Bilder
Doch das stößt auf Unverständnis bei ARD und ZDF. Denn Gewaltszenen und die damit negativen Seiten des Fußballs, gehören nun einmal zu einer objektiven Berichterstattung dazu. "Sollten aus unserer Sicht journalistisch relevante Situationen im Weltbild nicht angeboten werden, können wir mit unseren Kameras je nach Lage reagieren", so der ZDF Sportchef im Handelsblatt. Ähnlich äußerte sich auch der ARD-Teamchef Jörg Schönenborn. Dieser erklärte, dass die ARD die Uefa aufgefordert habe, Bilder von Ausschreitungen kurzfristig den Medien zur Verfügung zu stellen. Zu solch drastischen Mitteln wie das ZDF heute Abend will DAS ERSTE zunächst aber nicht greifen.
Das Spiel Deutschland und Polen überträgt das ZDF heute, 16. Juni 2016, ab 21:00 Uhr live.
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