Franck Ribéry, ein Fußballer zwischen Genie und Wahnsinn. Im Spiel seines FC Bayern München beim Hamburger SV reichten dem französischen Ballkünstler gerade einmal 30 Minuten, um diesem zweifelhaften Ruf einmal mehr in vollem Umfang gerecht zu werden. In der 61. Minute wurde Ribéry beim Stand von 0:0 eingewechselt, nur kurz darauf "verirrte" sich der 33-jährige unmittelbar vor den Augen von Schiedsrichter Felix Zwayer im Gesicht seines Gegenspielers. Ribéry kniff Nicolai Müller gut sichtbar in die Wange, sah für diesen Ausraster aber nur die gelbe Karte. In der 88. Minute war es dann ausgerechnet der Franzose, der den Siegtreffer von Joshua Kimmich vorbereitete und damit maßgeblichen Anteil am Erfolg der Bayern hatte.
Bonus für Franck Ribéry?
Es war nicht das erste Mal, dass Franck Ribéry sein Temperament auf dem Platz nicht zügeln konnte. Und auch die Schiedsrichter scheinen den Superstar im Trikot des FC Bayern weiter gewähren zu lassen. Die Diskussionen um einen möglichen Bonus für die Bayern werden seit Jahren geführt und erhalten durch Vorfälle wie im Spiel beim HSV in regelmäßigen Abständen immer neue Nahrung. Erst im August teilte Ribéry im Supercup gegen Borussia Dortmund einen Ellenbogenschlag gegen Felix Passlack aus und wurde ebenfalls nur mit Gelb bestraft. Im Mai 2016 erwischte es Gonzalo Castro von Borussia Dortmund, als dieser im DFB-Pokalfinale von Ribérys linker Hand im Gesicht getroffen wurde. Ende Juli 2016 trat Franck Ribéry im International Champions Cup, einem besseren Freundschaftsspiel, gegen Felipe Melo (Inter Mailand) nach - auch damals gab es nur Gelb.
Wann explodiert Franck Ribéry?
Es fällt auch auf, dass die Intervalle zwischen den Ausrastern von Franck Ribéry immer kürzer werden. Die Frage muss also erlaubt sein, wie lange sich Trainer Carlo Anceloti und der FC Bayern München der Gefahr einer möglichen Explosion ihres fußballspielenden Pulverfasses noch anschauen wollen. Dass der Franzose zu den besten Fußballern in der Bundesliga und darüber hinaus gehört ist unbestritten. Ebenso wird aber bezweifelt, dass Franck Ribéry auch zu den unberechenbarsten Kickern des Kontinents zu zählen ist.
Foto: Jonathan Daniel
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