Viele Menschen haben Angst, Süßwaren zu konsumieren. Gerade jetzt vor Weihnachten locken allerlei verführerische Leckereien von Lebkuchen über Spekulatius bis zum Christstollen. Die meisten Konsumenten genießen diese kaum, sondern essen sie trotz eines schlechten Gewissens.
Sündigen ohne Reue?
Doch ausgerechnet hier geben Mediziner teilweise Entwarnung. "Wer maßvoll Süßes ist, der tut sich nichts Schlechtes an. Der Körper braucht Zucker, nur auf die Menge kommt es an", erklärt Medizinerin Mechthild Heinrich. Gefährlich seien dagegen die vielen "versteckten Zucker", etwa in Softdrinks, Ketchup, Obstjoghurt (in dem oft nicht mal nennenswerte Mengen Obst verarbeitet sind) und in Fruchtsäften.
Ausgerechnet das Obst!
Denn ausgerechnet der Fruchtzucker (Fructose), nicht der weiße Haushaltszucker, gerät wissenschaftlich zunehmend in Misskredit als Grund für Stoffwechselentgleisungen oder gar eine Fettleber, wie sie bei Stopfgänsen vorkommt. Mechthild Heinricht betont, Obst sei natürlich gesund und man solle es auch konsumieren, alleine schon der Vitamine und anderen wertvollen Inhaltsstoffe wegen. Doch Fruchtsäfte würde sie persönlich meiden.
Wasser statt O-Saft und dafür ein Lebkuchen?
Die Medizinerin rät als Grundgetränk einfach Wasser. Wem dies zu fade sei, der könne selbst Limonade herstellen, etwa "aus purem Zitronensaft in Sprudelwasser mit einem Spritzer Süßsstoff oder Stevia", so Heinrich. Wenn man dann eine ausgewogene Mahlzeit zu sich nehme, aufhöre zu essen, wenn man satt sei und dann zur Nachtisch etwas Süßes esse, sei dies eine wunderbare Mischung aus Gesundheit, Vernunft und Genuss.
Generell auf das Gefühl achten?
Heinrich rät im Gespräch mit der Union deutscher Verbraucher (UDV) generell, sich weniger an fixe Ernährungsmoden zu halten, sondern sich auf sein Gespür zu verlassen. Man solle nicht kochen, was man in einem Wochenplan stehen habe, sondern wonach einem ist. Der Körper sende diese Signale, und zwar nicht nur bei Schwangeren, die plötzlich Heißhunger auf etwas bekommen. Jeder Mensch habe dieses Bauchgefühl prinzipiell, jedoch hätten viele verlernt, darauf zu achten. Eine Ausnahme bildeten nur kranke Menschen, die einen ärztlich verordneten Diätplan folgen müssen.
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