Thailand, eines der beliebtesten Urlaubsländer der Welt, wird nur von den wenigsten aufgezählt, wenn es um das Thema Kaffeeernte geht. Dabei zählt es, nicht zuletzt durch die Bemühungen des thailändischen Königs Bhumibol (verstorben 10.2016) und der UN, zu den Top 20 der Kaffeenationen. Ja richtig, dieses Land mit den haushohen goldenen Buddhas und den Traumstränden produziert Kaffee. Darunter befinden sich auch die teuersten und feinsten Kaffeesorten der Welt. Mitarbeiter auf vier Beinen Kopi Luwak und der Black Ivory sind dabei echte Besonderheiten. Die Kirschen werden dem Futter thailändischer Elefanten beigemischt, dadurch werden Bitterstoffe reduziert und bestimmte Proteine abgebaut. Nach der „Verarbeitung“ durch den vierbeinigen Mitarbeiter werden die Kirschen aus den Dung der Elefanten gesammelt und gewaschen zur weiteren Verarbeitung an die Röstereien geliefert. Ein Kilo des Black Ivory bringt es zurzeit auf ca. 850 Euro und darf somit ohne jeden Zweifel als Luxus bezeichnet werden. Hoch hinaus. Nur wenige kennen das wunderschöne Bergland Thailands, mit vielen Bergen über 2000 m. Im Norden und auch im Süden gibt es Kaffeeanbaugebiete, sicherlich nicht von der Größe mit den großen Kaffeenationen vergleichbar, aber Thailand bringt es damit immerhin auf eine Jahresproduktion von ca. 56.000 Tonnen. Nicht vergleichbar mit Brasilien, aber dennoch eine beachtliche Menge. Neben Robusta, einer eher mittelmäßigen Kaffeesorte, gibt es echt leckeren Arabica, so zu hoffen ist, dass dieser Kaffee auch bald den Weg in unsere Tassen hier in Deutschland findet.
Ernte mit Gefühl
Die Thailänder lassen ihrem Kaffee bei der Ernte sehr viel Liebe und die typische asiatische Gelassenheit zukommen. Das Picking, wie die Ernte mit der Hand genannt wird, ist hier die vorrangige Form der Ernte. Der Vorteil bei dieser Form der Ernte liegt darin, dass die Arbeiter bei der Lese nur die reifen Kirschen ernten und somit die Ernte optimiert wird. In Thailand ist die Ernte vorwiegend Familiensache, wird aber durch Lohnarbeiter unterstützt. Der Plantagenbesitzer achtet dabei in der Regel darauf, dass wirklich nur reife Früchte geerntet werden. Denn spätestens bei der Auslese von Hand oder im Wassertank werden die guten von den schlechten Kirschen getrennt. Bei dem Verfahren mit dem Wassertank sinken die reifen Früchte auf den Boden. Die unreifen Kaffeekirschen werden abgeschöpft und somit von den guten getrennt. Die Handarbeit macht den Kaffee somit hochwertiger als auf den Plantagen mit maschineller Ernte. Und durch die geringere Menge an Kaffee macht es den Kaffee aus dem Land des Lächelns wirklich zu einem besonderen Genuss. In einigen Teilen Thailand kommt teilweise auch das Strip-Picking zum Einsatz. Hier werden mit einer schnellen Bewegung mit der Hand oder mit einer Art Kamm die Früchte von den Zweigen gestreift. Sie ist weniger effektiv, geht aber schneller, führt aber in der Regel auch zu einer nicht so guten Qualität. Eine maschinelle Ernte kommt in Thailand nicht in Frage, da die Anbaugebiete in den Bergen ab einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel zu finden sind.