Trotz einer gewissen Anfangseuphorie, ist dem frischgebackenen Kanzlerkandidaten Martin Schulz (SPD) durchaus bewusst, dass nun der etwas rauere Wind der deutschen Realpolitik weht. Nicht das er im Europaparlament wenig Gelegenheiten hatte diesen zu spüren, aber Brüssel ist eben nicht Berlin. So unterhaltsam ein Schlagabtausch mit Nigel Farage auch gewesen sein mag, die neuen Gegner heißen Angela Merkel (CDU) und eventuell auch Frauke Petry (AfD).
Vor allem wird sich der designierte Parteichef aber um die Aufarbeitung seiner Partei bemühen müssen. Frühere SPD-Anhänger wünschen sich schon lange eine ehrliche Vergangenheitsbewältigung, besonders mit Blick auf die Regierungsbeteiligungen der letzten 15 Jahre. Gefordert wird ein klares Bekenntnis zu begangenen Fehlern und die sichtliche Bereitschaft aus diesen zu lernen. Die Zeit des Fingerzeigs auf die Koalitionspartner sei vorbei und man müsse zu den alten Tugenden der einstigen Arbeiterpartei zurückkehren.
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