Der britische UN-Nothilfe-Koordinator Stephen O'Brien schlägt Alarm. In vier Ländern Ostafrikas könnten bis zu 20 Millionen Menschen verhungern. O'Brien hatte zuvor die Krisenländer Jemen, Somalia, Nigeria und Südsudan besucht und sich ein Bild von der Lage gemacht. Diese Länder haben eines gemeinsam: Den Konflikt. Doch hierzu kommt noch eine Jahrhundertdürre. Seit Monaten hat es in vielen Regionen Ostafrikas nicht mehr geregnet.
Auch Kenia ist massiv betroffen
Auch in Kenia herrscht in vielen Landesteilen absoluter Wassernotstand. Wie trocken es ist, erkennt man mitunter daran, dass die Maasai mit Ihren Viehherden in die Hauptstadt Nairobi kommen. Nairobi heißt in der Sprache der Maasai „kühler Fluss“. Oft spürt man es in der kenianischen Hauptstadt erst spät, dass das Wetter verrückt spielt und es gibt auch dann noch grüne Flecken, wenn der Rest des Landes bereits ausgetrocknet ist. So treiben die Viehhirten ihre Herden in die Stadt. Kühe sind für die Maasai Bankkonto und Speisekammer in einem – schlicht ihre Lebensgrundlage. Sterben die Tiere, wird es auch für die Menschen sehr kritisch.
Schon unter normalen Umständen führen die Menschen in Ostafrika ein beschwerliches Leben. Die Trockenheit hingegen stellt viele vor eine Zerreißprobe. Hierfür verantwortlich ist keinesfalls alleine das Klima. Längst müsste Kenia auf eigenen Beinen stehen können und aus den Abhängigkeiten die der Hilfskreislauf mit sich bringt heraus sein. Doch noch immer hängt das Land, genau wie die Krisenländer Somalia und der Südsudan am Tropf der westlichen Hilfsorganisationen. Kenia hat dafür alle Voraussetzungen. Sowohl die Infrastruktur, wie eine große Seenlandschaft, die auch während längerer Trockenphasen genügend Wasser zur Verfügung haben, könnten das Land unabhängig machen. Doch Korruption und eine desolate politische Führung stehen der Entwicklung entgegen.
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