Der Weg zur Alleinherrschaft des Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist nun frei! Oder sollte man sich besser fragen, wurde frei gemacht? Aus Sicht Erdogans gilt die Wahl als gewonnen, wobei man daran im Vorfeld wohl kaum Zweifeln durfte. Es ist eine glückliche Zeit, die diesem geschickten Staatslenker in die Hände spielt. Erst der „Putschversuch“, der wie Zufall vom Himmel fiel, jetzt der Wahlausgang der Ihn ans Ziel gebracht hat.
Wohin geht nun der Weg der Türkei?
Zu einer der ersten Aufgaben Erdogans gehört es, die Todesstrafe wieder einzuführen. Verständlich aus seiner Sicht, denn so dürfte die Entsorgung seiner Gegner sichergestellt sein. Es dürften mit der Todesstrafe sicher keine Mörder oder Vergewaltiger gemeint sein, sondern alle die, die durch Erdogan und sein Staatssystem zum Terroristen und Verräter erklärt werden. Man kann davon ausgehen, dass es einen sehr blutigen Frühling in der Türkei geben wird. Es wird zu sehr vielen Todesurteilen kommen, denn die Gefängnisse sind voll mit vermeintlichen Terroristen. Auch dürfte sich der Konflikt mit den Kurden extrem verschärfen, denn Erdogan wird versuchen sie zu vertreiben oder zu vernichten. Ich verzichte hier auf vergleiche aus der Geschichte!
Die Ehrlichkeit der Wahl dürfte im Wahrheitsgehalt dem Putschversuch gleichkommen und sicher wird es wieder Stimmen geben, auch oder gerade im Ausland, die die Sache als einen rein demokratischen Weg bestätigen. Noch in der Nacht konnte man auf Facebook die ersten Videos von kleineren Protesten in der Türkei sehen, die gegen den Wahlausgang gerichtet waren. In den nächsten Wochen dürfte es sich sicher sehr verschärfen und man sollte sich die Frage stellen, wohin der Weg der Türkei nun geht? Von einer wackligen Demokratie in eine Diktatur auf einem Pulverfass?
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