Eigentlich muss man schon über Sat.1 staunen. Ein teures Produkt, was
live dazu im Netz läuft, mit sinkenden Einschaltquoten - und immer noch
auf Sendung. Kein anderes Format der Sendergruppe, bekam soviel Geduld
von ProSiebenSat.1. Und das, wo Medien nur da Ende daher schrieben. Auch
wir nehmen uns da nicht aus und haben regelmäßig über schlechte Quoten
berichtet. Nun fangen aber selbst schon Fanforen an, das Aus von
Newtopia herbeizuschreiben. Grund ist der Soap Star Susan
Sideropoulos. Die 34-Jährige dreht derzeit für Sat.1 und spielt die Hauptrolle der gleichnamigen Serie "Mila". Auch der Sender erklärt, dass diese Serie in den Vorabend platziert werden soll. Zeit bei Sat.1 nachzufragen und zu erklären,
warum wir keine Endzeitstimmung bei Newtopia befürchten sollten.
Newtopia verdient mit Werbung, Livestream und Produktplazierungen gutes Geld - Grund 1:
Okay bei sinkenden Quoten, müssen auch die Preise nach unten korrigiert
werden. Trotzdem läuft es für Sat.1 super in Sachen Werbung. Zwar
nehmen, wie wir im Fall Telefonica (O2) berichteten, einige Firmen vom
Format Abstand, aber das ist normal. Trotzdem ist die Sendung gut
gebucht und auch im Camp dürfen Markenklamotten getragen werden und in
fast jeder Sendung fährt ein Toyota vor, ebenfalls ein Hauptsponsor. Die
Molkerei Müller ("Alles Müller oder was") bewirbt sogar in der
Newtopia-Sendung seinen neuen Joghurt, er passt perfekt in das Umfeld,
der Spot handelt im Wald. Newtopia liegt im Wald. Schlechte Quoten
bringen trotzdem Kohle. Newtopia hat seine Zielgruppe weiterhin und
bleibt für die Werbepartner interessant. Zudem verbindet der Sendung die Werbung und
Internetnutzung perfekt miteinander. Der Newtopia Livestream, bleibt für Bezahlkunden werbefrei, für Neugierige gut mit Werbung gepackt. In beiden Varianten spült das Geld in die Kasse.
Newtopia gibt Zuschauer mehr Einfluss und hat die größten Fangemeinden - Grund 2:
Okay, wir Presseleute haben uns ja fast schon die Finger wund
geschrieben, wenn Newtopia-Pioniere das Camp verlassen haben oder
verwiesen worden. Doch letztlich greift die Produktion nach den
damaligen Fakevorwürfen nur konsequent durch. Wer die Nominierungen der
Zuschauer nicht will, kann eben gehen. Der Kandidat wird lieber ziehen
gelassen, als sich der Stimme des Zuschauers zu widersetzen. Selbst
Candy, der erst der Sendung verwiesen wurde, haben die Zuschauer wieder rein gewählt. Inzwischen ist er allerdings wegen
Drogenbesitz für immer verbannt. Und Fangruppen hier nicht zu vergessen. Sorgfältig pflegen Fans
Facebookseiten und tauschen sich aus. Die Facebook-Projekte haben
mehrere tausend Anhänger - pro Fanseite wohlgemerkt.
Newtopia Promis werden viel sorgfältiger ausgesucht - Grund 3:
Auch die Gäste werden spannender. Es kommen nicht mehr für eine Stunde,
irgendwelche Rapperinnen, die sich vielleicht nur promoten wollen. Mit
Kathy Kelly und Rainer Langhans sind Menschen in Newtopia zu Besuch, die die Thematik verstehen.
Kathy Kelly hat im Wohnwagen und Zelt gelebt. Und Rainer, der Gründer der
Kommune 1, versteht wie kein anderer, alternative Lebensformen richtig
umzusetzen.
Newtopia bekommt weiterhin Rückdeckung von Sat.1
Last but not least: Auch Sat.1 hält an dem Projekt fest. Wir fragten, ob
die in Auftrag gegebene Serie "Mila", die derzeit mit Susan
Sideropoulos gedreht wird, Newtopia ersetzen soll. Medien berichteten
darüber, dass das ehemalige GZSZ Sternchen jetzt den Vorabend von Sat.1
dominieren wird. Sat.1-Sprecherin Diana Schardt dementiert mit einem
klaren "Nein" diese Gerüchte. Newtopia werde damit nicht ersetzt. Nun
behaupten Gerüchte, dass ein Informant wisse, dass die Serie nur noch
bis zum 31.07.2015 garantiert von Sat.1 abgenommen wird. "Zu
Vertragsinterna äußern wir uns wie immer grundsätzlich nicht", erklärt
Schardt. Auch bei Talpa bestätigte man uns eine solche Aussage, von einem vermeintlichen Informanten,
nicht. Zwar gab es im Livestream tatsächlich ein solches Gespräch in der Raucherecke zwischen einem Besucher und den Pionieren. Aber warum Talpa einem Zuschauer das Ende anvertraute, wurde vom geheimen Spion in der Raucherecke nicht wirklich glaubhaft aufgeklärt. Alles läuft somit weiter nach Plan.
Fotohinweis Susan Sideropoulos, Bild 2: Stephan Pick, Sat.1
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