"Skippy" begegnete Polizisten und einem Hobbyjäger
Die Menschen im Hochsauerlandkreis können sich vielleicht bald über ein neues Wappentier freuen. Das Känguru "Skippy" hüpft seit einigen Tagen durch die Gegend, und keiner weiß, wem es gehört. Die erste Sichtung wurde der Polizei per Anruf mitgeteilt. Der Anrufer erzählte, er habe das Tier gerade auf einem Feldweg in Bigge bei Olsberg gesehen. Daraufhin machten sich mehrere Polizeibeamte der Wache in Brilon sofort auf den Weg. Es war tatsächlich kein Scherzanruf, auch die Polizisten sahen das Beuteltier. Sie konnten es aber nicht einfangen, denn "Skippy" flüchtete geschwind in ein Waldstück und war nicht mehr zu sehen. Einige Tage zuvor war ein Hobbyjäger dem Tier in der Dunkelheit begegnet. Erst hatte er gedacht, dass es sich um ein Reh handeln könnte. Im Scheinwerferlich seines Wagens erkannte er dann, dass das Tier aussah wie ein Känguru. Als es loshüpfte, war der Mann sich dann absolut sicher, einem Känguru begegnet zu sein.
"Skippy" wird nirgenwo vermisst
Nach bisherigen Informationen gibt es keine Anhaltspunkte, woher "Skippy" stammen könnte. Auch bei einem privaten Känguru-Halter im nahen Medebach wurde eine Zählung vorgenommen- dort fehlt kein Tier. Experten gehen davon aus, dass es sich bei dem Streuner um ein Bennett-Känguru oder Rotnacken-Wallaby handeln könnte. Diese Känguru-Art wird beipielsweise in den Zoos Duisburg, Hamm, Münster und Wuppertal gehalten. Vielleicht führt eine Zählung dort ja zu einem Ergebnis. "Skippy" soll auf jeden Fall eingefangen werden, da es nach Aussagen der Behörden eine Gefährdung für den Straßenverkehr darstellt. Wenn "Skippy" zur Benett-Känguru-Familie gehört, dann müssen sich seine Fans erst einmal keine Sorgen machen. Diese Tiere gelten sehr robust und können selbst frostige Nächte draußen problemlos verbringen. Die Bennett-Kängurus ernähren sich von Gräsern, Blättern, Kräutern und Baumrinde. Sie gehören zu den Beuteltieren, die ursprünglich aus Australien stammen. Beuteltiere leben aber nicht nur auf diesem Kontinent, sondern auch in Gebieten von Kanada bis Südamerika. In Australien existiert jedoch die größte Artenvielfalt, die vom fünf Gramm leichten Raubbeutler bis zum 90 kg schweren Roten Riesenkänguru reicht.
Eine Spur führt nach Mecklenburg-Vorpommern, wo 2001 durch einen Einbruch mehrere Tiere aus ihrem Gehege im lokalen Zoo ausbüxen konnten. Drei Tiere konnten nicht wieder eingefangen werden und vermehren sich seitdem in der freien Natur, wo ihnen auch der harte Winter 2009/2010 nichts anhaben konnte. Rotnackenwallabys zählen mit 117 deutschen Haltern zu den häufigsten Pfleglingen in Zoos.
Es hüpft ein Känguru durchs Sauerland. Niemand weiß, wo es verschwand....
jh