Brrrrrrrrrrram: Wenige Zentimeter rechts von meiner hastig eingezogenen Schulter braust das motorino mit einem Höllentempo vorbei. Die enge Gasse liegt in der Fußgängerzone und selbst ein Fiat 500 passt nicht durch. Hier ist das völlig normal und nach einigen Minuten tritt ein das Adrenalin hemmender Gewöhnungseffekt ein. Die quartieri spagnoli (spanische Viertel) repräsentieren das wahre Neapel: Ein Gewirr von engen Gässchen, Kopfsteinpflaster, viele kleine Läden und hoch über unseren Köpfen trocknet die Wäsche auf beinahe künstlerisch angebrachten Wäscheleinen. Eine Farbe dominiert hier unübersehbar: Azurblau. Und das hat einen einfachen Grund: "Azzurri" werden die Fußballer der SSC Napoli genannt. Und die genießen hier Kultstatus. So ist es auch zu erklären, warum eine kleine Auto-Werkstatt über und über mit Zeitungsartikeln jener Fußballmannschaft voll gepflastert ist, die 1987 als erste süditalienische Auswahl den scudetto (Meistertitel) in der Serie A geholt hat.
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