In einer Zeit zunehmender geopolitischer Spannungen ziehen Meldungen, die grundsätzlich lediglich eine Randnotiz der Wirtschaftsnachrichten einnehmen, großes Aufsehen auf sich. Grund für weitreichende Spekulationen bei den einschlägigen Experten sind jedenfalls Russlands massive Goldzukäufe der vergangenen Monate. Experten vermuten dahinter zum einen, dass sich das größte Land der Welt für einen "Finanzkrieg" mit dem Westen rüstet - wobei hier sicherlich das Misstrauen des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegenüber den USA eine zentrale Rolle spielt. Zum anderen - und dies ist jedenfalls auch zutreffend - nimmt man an, dass Russland den amerikanischen Dollar als Leitwährung abzulösen zudem aber auch das eigene Land gegen einen Verfall des Papiergeldes zu schützen versucht.
Moskau hat seinen Goldschatz zielstrebig bereits auf den fünften Rang weltweit ausgebaut
1.246,6 Tonnen Gold hat die russische Nationalbank bereits in Petto und belegt mit diesem Goldschatz nunmehr den fünften Rang weltweit. So hat sich Russland in den vergangenen 17 Quartalen verstärkt mit dem Ankauf von Gold beschäftigt. Innerhalb der letzten sieben Jahre hat die russische Zentralbank die Goldvorräte um das 2,7-Fache - von 457 Tonnen zum Ende des 1. Quartals 2008 auf 1.246,6 Tonnen zum Ende des 1. Quartals 2015 - erhöht.
Allein in den zurückliegenden zwölf Monaten hat Moskau seinen Goldvorrat um über zehn Prozent vergrößert. Längst hat Russland die goldreiche Schweiz sowie das boomende China hinter sich gelassen. Nach IWF-Angaben verfügen nunmehr lediglich die USA, Deutschland, Italien und Frankreich über ein größeres Gold-Hort. Der Anteil des Währungsgoldes an den Reserven Russlands - sprich jenem Anteil an Standardgoldbarren und Münze aus Gold mit einem Reinheitsgrad von mindestens 995 Promille die im Besitz der Zentralbank und der Regierung Russlands sind - liegt derzeit bei 13 Prozent.
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