Anja Reschke kommentierte in einer beeindruckenden Art und Weise den wachsenden Fremdenhass im Internet. Der Kommentar wurde zig Millionen mal, nach Ausstrahlung (6. August 2015), angeklickt. Ein Rekord, was noch nicht einmal manche Musikstars schaffen. Die Journalistin beim NDR rief zum „Aufstand der Anständigen“ auf und hinterfragte in den „Tagesthemen“, wieso Fremdenhass so salonfähig im Internet werden konnte.Auch über eine Woche später sorgt der Beitrag für Zündstoff. Inzwischen gab die Journalistin an, ernsthaft bedroht zu werden.
Harte Schimpfwörter in den Tagesthemen
Im Interview mit der Welt sagte die Moderatorin: „Im Großen und Ganzen bin ich aber gerührt von den vielen positiven Zuschriften.“ Reschke hatte ungewöhnlich drastische Worte in der Nachrichtensendung gefunden, um den Fremdenhass zu verdeutlichten: „Scheiß Kanacken, wie viel wollen wir noch aufnehmen, sollen abhauen, soll man anzünden…“. Die Journalistin zählte Sätze auf, die sie die letzten Tage in sozialen Netzwerken lesen musste. Es sei zwar eine Meinung, die man äußern darf, schön wäre aber, wenn man darüber sachlich diskutieren würde.
Anja Reschke wollte einen Anstoß geben
Anja Reschke kann die Ängste der Asylgegner nicht nachvollziehen. „Was können denn die Flüchtlinge dafür, dass die Kommunen überfordert sind“, sagte sie in der Welt weiter. „Schuld daran ist doch die Politik, die ja bis heute keinen Plan hat.“ Reschke wollte mit ihrem Beitrag keinen Skandal entfachen. „Es ist ein Kommentar, der den Leuten einen Denkanstoß geben soll.“ Dem Blatt gab sie aber zu verstehen, dass man schon viel gewonnen habe, wenn die Stimmung zu ihrem Kommentar noch ein bisschen anhält.
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