Das Amtsgericht Bergisch Gladbach hat heute einen 28-jährigen Flüchtling aus dem Irak zu einer Geldstrafe von 600 Euro wegen Beleidigung verurteilt. Laut Staatsanwältin hatte der Angeklagte einer 19-Jährigen, in der Silvesternacht an der Theke einer Gladbacher Gaststätte, zwischen die Beine gefasst. Vor der Tür soll der Angeklagte die Frau danach noch ein weiteres Mal bedrängt haben. „Das alles war eine entwürdigende Herabsetzung ihrer Persönlichkeit und ein Angriff auf ihre Ehre“, so die Staatsanwältin.
Zu der Tat wollte der 28-Jährige zunächst nichts sagen, wich immer wieder auf die schlimmen Erlebnisse der Jesiden, „sie haben uns vertrieben, alles genommen, getötet und vergewaltigt“ und den Erlebnissen auf der Flucht aus. Er habe mit seiner Frau und den fünf Kindern in Zelten hausen müssen. Im November 2015 seien dann alle sieben in Deutschland eingereist. „Silvester wollte ich mal sehen, wie die Deutschen feiern“, ließ der Angeklagte durch seinen Dolmetscher erklären.
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