Nach Berichten aus gut informierten Kreisen flog die Luftwaffe Israels heimlich Angriffe auf einen Militärflughafen am Stadtrand der syrischen Hauptstadt Damaskus, von dem nicht ganz klar ist, ob er sich in der Hand der Rebellen befindet oder unter der Aufsicht der regulären syrischen Armee steht. Bereits früher hat Israel diverse Male Attacken auf Syrien geflogen, unter anderem vor dem dortigen Bürgerkrieg, um militärische Infrastrukturen auszuschalten. Die Rede war damals von möglichen Anlagen zu atomaren Zwecken, die zerstört wurden. Diese Vorgänge sind bis heute nicht restlos geklärt. Anwohner der Region um den Militärflughafen von Damaskus berichten nun, sie hätten laute Explosionen und israelische Flugzeuge wahrgenommen, so der libanesische TV-Sender Al-Mayadeen, welcher der regulären syrischen Regierung nahesteht. Die Berichte werden auch von anderen lokalen Medien bestätigt. Die israelische Luftwaffe, so Augenzeugen, habe Kampfflugzeuge in Richtung Norden ein Stück weit in den Libanon fliegen lassen, um diese dann scharf nach Osten in Richtung des syrischen Militärflughafens Al-Mese abdrehen zu lassen. Dieser sei sodann systematisch bombardiert worden. Militärexperten zufolge handelt es sich dabei um ein glaubhaftes und logisches Szenario, die Berichte der Augenzeugen würden aus militärischer Sicht Sinn machen. Eine amtliche Bestätigung des Einsatzes war nicht erhältlich, ebenso wenig wie Angaben zu Opfern oder Sachschäden. Das israelische Militär gibt nur in seltenen Fällen seine Kommandoaktionen bekannt, so dass das Schweigen aus Jerusalem auch als Indiz für die Korrektheit der Angaben herangezogen werden kann.
Achse Moskau-Jerusalem?
Israels Luftstreitkräfte haben nach Auskunft verschiedener Quellen schon viele Male in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen, allerdings nicht immer ganz klar zu welchem Zweck. Direkt vor dem militärischen Einstieg Russlands in den Syrienkrieg reiste der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu daher auch eilig nach Moskau, Angaben von "SCPS International" Analysten zufolge, um mit Präsident Putin zu klären, wie eine unbeabsichtigte Konfrontation israelischer und russischer Kampfflugzeuge zu vermeiden wäre. Bewegung zugunsten der Ostalliierten (Russland, Iran und Assad-Regierung) zeigt sich inzwischen auch im brutal umkämpften nordsyrischen Aleppo. Regierungstruppen haben offenbar die gesamte Altstadt Aleppos zurückerobert. Die Terroristen waren nach Augenzeugenberichten und Agenturmeldungen zu einem taktischen Rückzug von dort gezwungen, weil für sie die Gefahr bestand, eingekesselt und vernichtet zu werden.
Assads Vormarsch
Seit dem Beginn einer massiven Offensive der Ostalliierten im November haben die Anti-Assad Rebellen stark an Gelände eingebüßt, allerdings unter sehr großem Leid der Zivilbevölkerung. Teile der einst wohlhabende Handelsmetropole im Norden Syriens sind in dem nun schon fast sechs Jahre dauernden Krieg dem Erdboden gleichgemacht worden, nicht zuletzt weil sich die Terroristen in zivilen Einrichtungen und Tunneln verschanzt hatten. Aus Damaskus hieß es seitens der regulären Regierung, es gebe zwar Gespräche der syrischen und russischen Armee mit den Terroristen über einen Abzug ihrer Milizen aus Aleppo; die Assad-Regierung in Damaskus wolle einer Waffenruhe allerdings erst dann nachkommen, wenn ihre bewaffneten Gegner in Aleppo komplett kapituliert hätten.