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Uli Hoeneß im Gespräch: So lebte er im Gefängnis!

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Uli Hoeneß sprach zum ersten Mal nach seiner Haftzeit sehr offen über das Erlebte. Den Kollegen der BILD gab der 64-Jährige ein exklusives Interview. Darin wandte sich Hoeneß zunächst an die Fans. Von diesen kamen während der Haftzeit etwa 5.500 Briefe. "Das ist ein Gefühl, dass ich in diesem Bereich vieles richtig gemacht habe im Leben", so Uli in BILD. "Ich bin ja auch in dieser schwierigen Zeit unglaublich getragen worden von den Leuten." Hoeneß habe in der Haftzeit vielleicht gerade einmal fünf schlechte Briefe bekommen.

Fußball nur im Free-TV

Auf die Briefe antworten konnte er im Gefängnis nicht, da jeder Brief von ihm vor dem Abschicken durchgelesen worden sei. "Jeden Brief hätte ich darauf abstellen müssen, dass nicht irgendetwas vielleicht Verdächtiges darin gestanden hätte", erklärte Hoeneß. "Das wäre Stress pur gewesen." Die Frage, ob er auch Tagebuch im Knast geführt hätte, verneinte der Präsident beim FC Bayern München. Uli hatte nur einen kleinen Fernseher von etwa zwanzig Zentimeter Durchmesser. "Daneben habe ich immer einen Notizblock liegen gehabt und mir Notizen gemacht." Die Bayern-Spiele konnte sich Hoeneß nicht auf Sky anschauen, sondern nur im Free-TV. Aber Uli räumte gleich mal mit einem Mythos auf, dass ab 22 Uhr Bettruhe im Gefängnis gehalten werden muss. "Das sind so Märchen. Man hat Licht und Fernsehen die ganze Nacht."

Uli war auf der Krankenstation der Ansprechpartner

Auf die Frage, wie ihn die Zeit in der Haft verändert habe, antwortete Hoeneß dem Blatt: "Ich war immer schon ein Mensch, der anderen geholfen hat, der einen großen Sinn darin gesehen hat, wenn man, wie ich, alles hat, davon sehr viel weiterzugeben." Uli versuchte den Reportern das an Beispielen zu verdeutlichen. So habe er eine Zeit lang auf der Krankenstation während der Haft gearbeitet. Wenn einer Magenschmerzen hatte, ist er zu Uli gekommen, und er habe dann versucht zu helfen. "Und meinen Job in der Kleiderkammer habe ich genutzt, um den Insassen möglichst neue Kleider auszugeben, wenn ihre Anziehsachen abgenutzt waren."

In der Haft verlieren viele Job, Wohnung und Familie

Bewegt habe Hoeneß auch das Schicksal vieler Häftlinge. Nicht wenige Jungs hätten im Gefängnis keine Perspektive mehr. "Viele verlieren durch die Haft ja nicht nur ihren Job und ihre Wohnung, sondern auch ihre Familie." Uli habe die Inhaftierung nicht verändert, aber vieles hat er intensiver erlebt. Er habe oft überlegt, wie er seine Zeit dort sinnvoll gestalten kann. "Jemand aus der Gefängnisleitung hat mir am Schluss gesagt: 'Sie werden der erste Gefangene sein, der hier rausgeht und einen Fanclub bei den Beamten und bei den Mitgefangenen hat.' Das war ein großes Kompliment", so Uli Heoneß.

Uli Hoeneß wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Diese wurde nach Verbüßung der Halbstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Seit Januar 2016 ist Hoeneß auf Bewährung frei.

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