Die Deutsche Zeitung "Frankfurter Allgemeine" veröffentlichte am 6. Februar ein Interview mit dem Vorsitzenden der polnischen Regierungspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) Jaroslaw Kaczynski, worin er sagte, dass er die Idee einer atomaren „Supermacht“ Europa begrüße. (Artikel "Eine Atom-Supermacht Europa würde ich begrüßen"). Das Interview erschien kurz vor der Reise von Angela Merkel nach Warschau, wo die Kanzlerin sich nicht nur mit den offiziellen Führern Polens traf, sondern auch mit Kaczynski selbst, den viele, darunter auch in Deutschland, als die "graue Eminenz" der heutigen polnischen Politik nennen. Eines der zentralen Themen des Besuchs von Merkel wurde die Frage der Verteidigungspolitik der EU, und in diesem Zusammenhang scheint die Aussage von Kaczynski nicht zufällig zu sein. Es webt sich ganz organisch in den Kontext der Debatte ein, die in Deutschland im November des vergangenen Jahres begann.
Debatte über eigene deutsche Atomwaffen wäre denkbar
Kurz vor der Präsidentenwahl in den USA veröffentlichte das frühere Nachrichtenmagazin „Spiegel“ in seiner Kolumne die „Meinung“ von Professor Henrik Müller, der über die möglichen Auswirkungen des Sieges von D. Trump reflektierte und darauf hinwies, dass „im Falle eines Zerbrechens der NATO und des kompletten Wegfalls der amerikanischen Sicherheitsgarantie gar ein neues Wettrüsten die Folge sein könnte, wie es das anderswo auf der Welt bereits gibt. Selbst eine Debatte über eigene deutsche Atomwaffen wäre dann denkbar.“ (Artikel "Wie Trump Deutschland zur Aufrüstung zwingen könnte").
Die Prognose von Henrik Müller begann bereits nach weniger als zwei Wochen danach in Erfüllung zu gehen, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keiner irgendetwas Bestimmtes über die Politik der neuen US-Administration sagen konnte.
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