Was die nachfolgenden Aufnahmen zeigen, beschreibt die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" als entsetzlich. Die Menschen in Röszke werden in dreckigen und völlig überfüllten Hallen eingepfercht. Dort bekommen die Migranten unregelmäßig Nahrung, sind hungrig und haben keine medizinische Versorgung erhalten. Es sind so scheussliche Bilder, die kürzlich im ungarischen Flüchtlingslager Röszke von Michaela Spritzendorfer-Ehrenhauser, der Frau eines Grünen-Politikers in Österreich, gedreht wurden. Sie war mit einem Team aus Helfern vor Ort. Ihre Aufnahmen gehen nun um die Welt.
Kampf um zu wenig Essen in einer dreckigen Halle
Im STANDARD erzählte Michaela, wie es zu den schlimmen Aufnahmen gekommen ist. "Wir hatten Medikamente übrig, und da hieß es, die sind für die Flüchtlingssammelstelle gedacht", erzählte sie dem Magazin. Das Lager sei von der Polizei bewacht und man wollte zunächst die Helfer abwimmeln. Als die Österreicher Spritzendorfer-Ehrenhauser und ihr Team doch noch in der Halle ankamen, trauten sie ihren Augen nicht. Es wurden Pakete mit Bröchten in Richtung der Flüchtlinge geworden, die ihre Arme nach den offentsichtlich zu wenigen Essensrationen ausstreckten, beschreibt die Helferin die Situation vor Ort im Magazin weiter.
Helfer wurden gehindert, mit Flüchtlingen zu sprechen
"Wenn ich mir denke, dass da nur ein paar hundert Flüchtlinge sind in einem Lager, das seit drei Jahren besteht...". Für Michaela kaum vorzustellen, was sich erst für Szenarien abspielen, wenn dort noch mehr Flüchtlinge untergebracht werden müssen. Immer wieder musste sie aufpassen, dass die Polizei sie nicht erwischt. Die Helfer wurden auch daran gehindert, mit den Flüchtlingen zu sprechen. In ihrer Verzweiflung hätten die Flüchtlinge ihre Pässe hochgehalten, damit man ihre Identität ablesen kann und ihnen helfen kann. Es sind schlimme Szenen.
CSU-Chef bittet ausgerechnet Ungarn um Hilfe
Unterdessen will sich CSU-Chef Horst Seehofer mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán treffen. Da Deutschland eine "nicht mehr zu beherrschende Notlage" drohe, so Seehofer im SPIEGEL, wolle er eine Lösung mit Orbán finden. Bayerns Ministerpräsident sollte angesichts der Bilder aus Röszke überdenken, ob Orbán der richtige Ansprechpartner für eine Lösung der Flüchtlingsproblematik sei. Es scheint mal wieder so, dass der CSU-Chef am "rechten Rand" auf Stimmenfang gehen will. Fairerweise muss man aber Bayern nach wie vor großen Respekt zollen. Das Bundesland leistet eine Mammutaufgabe beim Flüchtlingsdrama.
Versteckte Aufnahme unmittelbar hinter den Polizisten - viel zu wenig Essen:
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