Wieder einmal haben die X-Files im Alltag zugeschlagen. Sie denken an jemanden, den sie Jahre schon nicht mehr getroffen haben. Plötzlich vibriert das Handy. Eine Nachricht geht ein - von genau jenem Menschen. Natürlich kennt dieses Phänomen fast jeder. Nur die Interpretationen unterscheiden sich. Für Naturalisten ist es reiner Zufall oder selektive Wahrnehmung, für Anhänger der Analytischen Psychologie etwas namens "Synchronizität" und für Esoteriker ein Zeichen für irgendetwas.
Altbekannt und doch frappierend
Seit über zehn Jahren schon versucht der bekannte, aber auch höchst umstrittene (wen wundert es bei diesen Themen?) britische Biologe Rupert Sheldrake dieses Phänomen zu erforschen. In einer Studie kam er zu Ergebnissen, die vor allem die Fraktion der Esoteriker entzücken wird. Die Zeitschrift Explore veröffentlichte eine Studie und ging von folgendem Setting aus: "Probanden konnten sich über eine Internetseite registrieren und mussten dabei ihren Namen, ihr Geschlecht, das Alter, die eigene Mobilfunknummer, die Anschrift sowie drei Mobiltelefonnummern von Bekannten angeben. Alle diese Daten wurden in einem Computersystem abgespeichert, um den menschlichen Einfluss auszuschalten".
Telepathie im Test
Der Computer wählte dann zufällig Anrufer aus, die einen bestimmten Probanden anrufen sollten. Die Krux der Sache war, dass der Anzurufende von dem System vorab gefragt wurde, von wem er wohl als nächstes angerufen werden würde. Der Proband sollte also raten und sein Tipp wurde registriert. Nach einer Pause von zufälliger Dauer erhielt der Proband dann seinen Anruf.
Was passierte?
Sheldrake und Kollegen interpretieren die Ergebnisse der Studie nun so, berichtet das Magazin, "dass auch Experimente mit der neusten digitalen Mobilfunktechnologie unter Alltagsbedingungen Ergebnisse liefern würden, die signifikant über der Rate für Zufallstreffer liegen und im Einklang mit älteren Experimenten stehen, die mit Festnetzanschlüssen durchgeführt wurden". Oder, um es einfach zu sagen: es scheint zu klappen!
Das kam heraus
"In den Experimenten wurde auf diese Weise über 2000 einzelne Anrufe mit einer Trefferquote von 42% dokumentiert. Dies liegt signifikant über den zu erwartenden 33% an erwartbaren Zufallstreffern. In weiteren Durchläufen mit nur zwei Kontakten ergaben rund 750 Tests eine Trefferquote von 55%, was leicht über den erwartbaren 50% lag", wird berichtet.
Und jetzt?
Da stellt sich natürlich die Frage: sollte man in Zukunft tatsächlich mehr auf sein "Bauchgefühl" hören? Gerade im Job kann es ja hilfreich sein zu wissen, wann ein Anruf dringend ist oder nicht. Für diese Alltagsanwendungen sind die Messgrößen, selbst wenn sie stimmen, dann soch leider zu gering. Aber spannend ist es allemal.
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