Nach der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen 2016 weigerten sich zahlreiche Schauspieler in Hollywood die Pseudo - Veranstaltung zu besuchen und machten ihrem Ärger unter dem Hashtag #OscarsoWhite Luft. Schließlich wurde wie schon im Jahr zuvor kein einziger afroamerikanischer Schauspieler in der Kategorie bester Darsteller nominiert. Die Akademie reagierte mit einer Regeländerung: bis 2020 soll die Mitgliederzahl der Minderheiten und Frauen verdoppelt werden, der Moderator der Verleihung 2016 war Chris Rock – ein Afroamerikaner. Doch so gut sich der Academy Award auch scheinbar bemüht – der Oscar besinnt sich immer noch auf seine Anfänge als Institution zur Ehrung der weißen Männerschaft Hollywoods.
OscarsoWhite auch 2017?
2017 sind in der Kategorie der Besten Darsteller 6 afroamerikanische Schauspieler für einen Oscar nominiert. Auf den ersten Blick scheint es so, dass die Regeländerung von 2016 wirklich ein Umdenken in der Akademie bewirkt hat. Auf den zweiten Blick, die weniger populären Kategorien betrachtend, erkennt man schnell das alte Muster wieder.
In der Kategorie der Besten Regie,des Besten Schnitts und der Besten Kamera ist je ein Afroamerikaner nominiert, die restlichen Nominierungen gelten dabei weißen Filmemachern. Man hat so das Gefühl, dass die Afroamerikaner nur den „charismatischen Schwarzen“ verkörpern dürfen und hinter der Kamera ja die Finger vom Equipment lassen sollen.
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